Umwelt-Gemeinde-Service

Wolkersdorf auf dem Weg zur Klimaneutralität 2040

Großes Interesse beim Klimabündnis-Jubiläum im Quartier Wolkersdorf.

In Wolkersdorf wurden 31 Jahre Klimaschutzarbeit in der Gemeinde gefeiert.

Am 3. November fand im Quartier Wolkersdorf eine besonders gut besuchte Veranstaltung anlässlich des 31-jährigen Beitritts der Stadtgemeinde zum Klimabündnis statt. Bereits 1994 entschied sich Wolkersdorf als erste Gemeinde im Weinviertel, aktiv Maßnahmen gegen den Klimawandel zu setzen und damit einen Weg einzuschlagen, der weit über die Region hinaus Vorbildwirkung entwickeln sollte.

31 Jahre Klimaschutzarbeit in der Gemeinde

Umweltstadtrat Christian Schrefel, Fritz Herzog und Umweltgemeinderat Mag. Erwin Mayer erinnerten an die vielen Schritte, die in den vergangenen Jahrzehnten gesetzt wurden. Früh wurde in Wolkersdorf der Ausbau erneuerbarer Energien vorangetrieben, etwa durch die Nutzung von Windkraft, Sonnenenergie und Biomasse. Die konsequente Einbindung der Bevölkerung erwies sich als entscheidend dafür, dass die Gemeinde eine führende Rolle im regionalen Klimaschutz einnehmen konnte. Bürgermeister Dominik Litzka hob diese gute Zusammenarbeit zwischen Fachleuten, engagierten Bürgerinnen und Bürgern sowie der Gemeindepolitik hervor. Petra Schön, Geschäftsführerin des Klimabündnis Niederösterreich, würdigte die langjährige Arbeit mit der Überreichung einer Urkunde.

Impulse aus Wirtschaft, Wissenschaft und Klimapolitik

Drei Keynotes prägten die Veranstaltung inhaltlich. Mag. Christiane Brunner von „CEO’s for Future“ betonte die Notwendigkeit, wirtschaftliche Entwicklung und Klimaschutz gemeinsam zu denken. Industrieunternehmen bräuchten verlässliche politische Rahmenbedingungen, um ihren Beitrag zur Transformation leisten zu können. Auch LAbg. Mag. Kurt Hackl, Aufsichtsratsvorsitzender von ecoplus NÖ, unterstrich die positiven Entwicklungen im Wirtschaftspark Wolkersdorf und zeigte sich überzeugt davon, dass die Stadt auf einem guten Weg sei. Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb führte aus, wie herausfordernd das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels auf internationaler Ebene geworden ist, und stellte die grundsätzlichen Fragen, welche Werte und Lebensweisen wir beibehalten, welche wir loslassen und welche wir wiederherstellen sollten, um eine lebenswerte Zukunft zu sichern.

Gemeinsame Arbeit an der Klimaneutralität 2040

Mehr als 130 Teilnehmende beteiligten sich an intensiven Tischrunden und entwickelten zahlreiche Ideen zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2040. Die Vorschläge reichten von energiewirtschaftlichen Überlegungen über Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität bis hin zu neuen Ansätzen im Verkehrsbereich oder zur Umstellung bestehender Heizsysteme. Alle Beiträge werden nun im e5-Team und im Ausschuss für Umwelt und Energie des Gemeinderats weiterbearbeitet und in die Strategie „Klimaneutralität 2040“ eingearbeitet.

Kultureller und inhaltlicher Ausklang

Für einen heiteren Abschluss sorgten vier Frauen der Kabarettgrupe „Laute(r) Weiber“, die mit ihren pointierten Szenen zum Nachdenken und Schmunzeln einluden. Begleitend dazu bot die Ausstellung „Das Land, das wir uns nehmen“ des Klimabündnis einen vertiefenden Blick auf globale Zusammenhänge zwischen Lebensstil, Landrechten und nachhaltiger Entwicklung. Die Ausstellung blieb den ganzen November über in der AHS Wolkersdorf öffentlich zugänglich.

Ein Weg, der getragen wird

Für Maria Vogt, Klimabündnisbeauftragte und Moderatorin des Abends, zeigt der über Jahrzehnte beschrittene Weg, wie eng engagierte Impulse aus der Bevölkerung, fachliche Expertise und kommunalpolitische Initiative miteinander verwoben sind. Wolkersdorf beweist damit eindrucksvoll, dass eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung dann gelingt, wenn eine Gemeinde gemeinschaftlich an ihren Zielen arbeitet und langfristige Verantwortung übernimmt.

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